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== Leben und Familie == | == Leben und Familie == | ||
Franziskas Mutter Johanna Kathinka (geborene Wettschurek), geb. [[18. Dezember]] [[1882]], hatte den Lehrer Georg Dienstbier (geb. 1860) geheiratet und lebte mit ihm in Pommersfelden, seit 1978 Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg. Dort wurde am 12. September 1906 Tochter Sofie geboren. 1907 verstarb Georg Dienstbier und der nach dem Tode seines Vaters am 15. Januar 1908 zur Welt gekommene Sohn Ludwig Johann überlebte nur ein halbes Jahr. Die Witwe zog mit Sofie zurück zu ihrer Mutter Anna Wettschurek nach Fürth in die [[Nürnberger Straße 134]]. Dort lernte sie deren Untermieter [[Karl Andörfer]] kennen und heiratete ihn am [[22. Oktober]] [[1912]]. Die beiden zogen zusammen nach der Geburt von Franziska in die [[Sternstraße]] 17 (heute [[Ludwig-Erhard-Straße]]) und wechselten wegen des erneut erwarteten Nachwuchses 1921 in die [[Lange Straße 71]], wo Sohn Franz am [[18. Januar]] [[1921]] das Licht der Welt erblickte. Er verstarb noch nicht dreijährig am [[24. November]] [[1923]]. Am [[7. März]] [[1926]] gebar Kathinka ihren einzig überlebenden Sohn [[Hermann Andörfer]]. | Franziskas Mutter Johanna Kathinka (geborene Wettschurek), geb. [[18. Dezember]] [[1882]], hatte den Lehrer Georg Dienstbier (geb. 1860) geheiratet und lebte mit ihm in Pommersfelden, seit 1978 Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg. Dort wurde am 12. September 1906 Tochter Sofie geboren. 1907 verstarb Georg Dienstbier und der nach dem Tode seines Vaters am 15. Januar 1908 zur Welt gekommene Sohn Ludwig Johann überlebte nur ein halbes Jahr. Die Witwe zog mit Sofie zurück zu ihrer Mutter Anna Wettschurek, geb. Roth (1853 - 1945) nach Fürth in die [[Nürnberger Straße 134]]. Dort lernte sie deren Untermieter [[Karl Andörfer]] kennen und heiratete ihn am [[22. Oktober]] [[1912]]. Die beiden zogen zusammen nach der Geburt von Franziska in die [[Sternstraße]] 17 (heute [[Ludwig-Erhard-Straße]]) und wechselten wegen des erneut erwarteten Nachwuchses 1921 in die [[Lange Straße 71]], wo Sohn Franz am [[18. Januar]] [[1921]] das Licht der Welt erblickte. Er verstarb noch nicht dreijährig am [[24. November]] [[1923]]. Am [[7. März]] [[1926]] gebar Kathinka ihren einzig überlebenden Sohn [[Hermann Andörfer]]. | ||
Nach Erlangung der Mittleren Reife 1931 nahm Franziska privat eineinhalb Jahre Gesangsunterricht in Nürnberg. In dieser Zeit war sie oft mit Gesangsdarbietungen im Theater, auf Bühnen, in Gastwirtschaften und bei Veranstaltungen aufgetreten, auch zusammen mit ihrer Halbschwester Sofie. Ein häufig aufgesuchtes Lokal war das 1869 gegründete [[Café Fürst]] in der [[Sternstraße]] (heute [[Ludwig-Erhard-Straße]] 2). Die Sternstraße galt als Flaniermeile, „Fürther Bummel“ genannt, und das Café Fürst wurde rege von Studenten aus Pilsen frequentiert, die sie mit ihrem Gesang erfreute. Es war ihr beliebter Auftrittsort gewesen, von dem sie oft erst morgens in der Früh nach Hause kam. Eine Berufsausbildung absolvierte sie nicht. | Nach Erlangung der Mittleren Reife 1931 nahm Franziska privat eineinhalb Jahre Gesangsunterricht in Nürnberg. In dieser Zeit war sie oft mit Gesangsdarbietungen im Theater, auf Bühnen, in Gastwirtschaften und bei Veranstaltungen aufgetreten, auch zusammen mit ihrer Halbschwester Sofie. Ein häufig aufgesuchtes Lokal war das 1869 gegründete [[Café Fürst]] in der [[Sternstraße]] (heute [[Ludwig-Erhard-Straße]] 2). Die Sternstraße galt als Flaniermeile, „Fürther Bummel“ genannt, und das Café Fürst wurde rege von Studenten aus Pilsen frequentiert, die sie mit ihrem Gesang erfreute. Es war ihr beliebter Auftrittsort gewesen, von dem sie oft erst morgens in der Früh nach Hause kam. Eine Berufsausbildung absolvierte sie nicht. | ||
Bei der Freiwilligen Sanitäts-Kolonne [[Rotes Kreuz]] in Fürth nahm sie 1931 bis 1932 halbherzig „von 29 abgehaltenen Unterrichtsstunden an 18 Stunden teil“, sie wurde daher „zur Reichung der ersten Hilfe bei Unglücksfällen, Verletzungen und Erkrankungen für befähigt erklärt“. Als ungelernte Schreibkraft arbeitete sie ein Jahr lang vom [[1. April]] [[1934]] bis zum 1. April [[1935]] bei dem Facharzt für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe Dr. med. [[Ernst Lang]] in der [[Mathildenstraße]] 1. Das war etwa 2 km Fußweg von ihrem Wohnhaus entfernt. Gekündigt hatte sie wegen ihrer anstehenden Hochzeit mit [[Wilhelm Frank]] am [[20. April]] 1935 | Bei der Freiwilligen Sanitäts-Kolonne [[Rotes Kreuz]] in Fürth nahm sie 1931 bis 1932 halbherzig „von 29 abgehaltenen Unterrichtsstunden an 18 Stunden teil“, sie wurde daher „zur Reichung der ersten Hilfe bei Unglücksfällen, Verletzungen und Erkrankungen für befähigt erklärt“. Als ungelernte Schreibkraft arbeitete sie ein Jahr lang vom [[1. April]] [[1934]] bis zum 1. April [[1935]] bei dem Facharzt für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe Dr. med. [[Ernst Lang]] in der [[Mathildenstraße]] 1. Das war etwa 2 km Fußweg von ihrem Wohnhaus entfernt. Gekündigt hatte sie wegen ihrer anstehenden Hochzeit mit [[Wilhelm Frank]] am [[20. April]] 1935. | ||
Aufgrund einer fehlenden Berufsausbildung musste Franziska Frank sich mit Gesang, Putzdiensten und Markttätigkeiten durchschlagen, um sich und ihre drei minderjährigen Töchter ernähren zu können. Außerdem erhielt sie Unterstützung von ihren Eltern, Schwiegereltern [[Karl Frank]] und seiner | Zur Hochzeit bekamen sie von ihrem Cousin [[Friedrich Ulrich]] ein von ihm designtes und bei Bavaria Schumann, der Carl Schumann Porzellanfabrik in Arzberg<ref>https://porzellan-selb.de/schumann-arzberg, abgerufen 17.03.2022</ref>, gebranntes Service. Der Kunstmaler war der Sohn ihrer Tante Justine (die älter Schwester ihrer Mutter) und deren Ehemann Konrad Ulrich. Friedrich Ulrich hatte Else Münch geheiratet, die Tochter aus dem Hause [[Möbel Münch]] in Fürth, wo auch Franziskas Schwiegervater [[Karl Frank]] arbeitete. | ||
Franziska gebar bis 1940 drei Töchter und wurde im Juli [[1943]] Witwe, nachdem ihr Ehemann am Kubanbrückenkopf im Kampf gegen die Russen gefallen war. | |||
Aufgrund einer fehlenden Berufsausbildung musste Franziska Frank sich mit Gesang, Putzdiensten und Markttätigkeiten durchschlagen, um sich und ihre drei minderjährigen Töchter ernähren zu können. Außerdem erhielt sie Unterstützung von ihren Eltern, Schwiegereltern [[Karl Frank]] und seiner Sophie, sowie ihrer Schwägerin [[Marie Frank]]. Erst 1954 erhielt sie eine offizielle Sterbeurkunde und somit eine Witwenpension. Berufsbedingt hatte es das Ehepaar Frank 1939 nach [[Traunstein]] verschlagen, wo sie bis zum Lebensende wohnte. Nach einer erfolgreichen Knieoperation 2002 in Bischofswiesen verstarb sie noch im Krankenhaus am [[23. April]] [[2002]], dem 100. Geburtstag ihrer Stiefmutter Johanna Andörfer, geb. Mach. Sie hinterließ neben ihren drei Töchtern sieben Enkel- und sieben Urenkelkinder. | |||
Der Schauspieler Carsten Andörfer<ref>Carsten Andörfer - [https://de.wikipedia.org/wiki/Carsten_And%C3%B6rfer, abgerufen 15. März 2022]</ref>, geb. [[4. Juli]] [[1963]] in [[wikipedia:Potsdam|Potsdam]], ist ihr Cousin. | Der Schauspieler Carsten Andörfer<ref>Carsten Andörfer - [https://de.wikipedia.org/wiki/Carsten_And%C3%B6rfer, abgerufen 15. März 2022]</ref>, geb. [[4. Juli]] [[1963]] in [[wikipedia:Potsdam|Potsdam]], ist ihr Cousin. | ||
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[[Datei:Geschirr Friedrich Ulrich 1935.jpg|mini|Hochzeitsgeschenk von Friedrich Ulrich für seine Cousine Franziska Frank, geb. Andörfer 1935]] | |||
[[Datei:Geschirr Friedrich Ulrich - Detail 1935.jpg|mini|Hochzeitsgeschenk - Detailausschnitt - von Friedrich Ulrich für seine Cousine Franziska Frank, geb. Andörfer 1935]] | |||
[[Kategorie:Oststadt]] | [[Kategorie:Oststadt]] |
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