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In Bayern fand im Oktober [[1984]] der ersten ökologischen Müllkongress statt. Insbesondere galt es den Kampf gegen neue Müllverbrennungsanlagen zu koordinieren. Den Höhepunkt erreichte diese Bewegung im Müllvolksbegehren [[1990]]/91. Der Müll-Volksentscheid erhielt in Fürth 61 % Unterstützung, scheitert aber bayernweit. | In Bayern fand im Oktober [[1984]] der ersten ökologischen Müllkongress statt. Insbesondere galt es den Kampf gegen neue Müllverbrennungsanlagen zu koordinieren. Den Höhepunkt erreichte diese Bewegung im Müllvolksbegehren [[1990]]/91. Der Müll-Volksentscheid erhielt in Fürth 61 % Unterstützung, scheitert aber bayernweit. | ||
Die ehem. Siemens-Tochterfirma KWU bot im Jahr [[1985]] der Fürther Stadtverwaltung eine "kostenlose" Versuchsanlage an, eine sog. Müllverschwelungsanlage. Im Jahr [[ | Die ehem. Siemens-Tochterfirma KWU bot im Jahr [[1985]] der Fürther Stadtverwaltung eine "kostenlose" Versuchsanlage an, eine sog. Müllverschwelungsanlage. Im Jahr [[1989]] wurden für die Schwelbrennanlage (SBA) Entwicklungs- und Baukosten von ca. 170 Mio. DM errechnet, welche sich bis [[1995]] bis auf über 400 Mio. DM erhöhten. Zur Risikoabsicherung der Kosten gewann man als Partner den Zweckverband Abfallbeseitigung Rangau (ZAR), der bei einem Scheitern mit einer Risikokapitaleinlage mit haftete. | ||
Gegen das Konzept der Müllverschwelung hielt der [[Bund Naturschutz]] gemeinsam mit dem Verein Müll und Umwelt e. v. ein alternatives Abfallkonzept vor, in der eine bessere Wertstofferfassung und Verwertung stattfinden sollte. Unterstützung bekam der Verein aus weiten Kreisen der Bevölkerung, die auch in mehrere Demonstrationen in Fürth sichtbar wurden. [[1993]] wurden während der Antragstellung zum Bau der Anlage 27.000 Einwendungen gegen die Schwelbrennanalge gegenüber der Stadt Fürth abgegeben. In einer neuntägigen Anhörung im Nürnberger Messezentrum wurde dann die Einwendungen angehört, bei der auch das alternative Müllkonzept als Gegenvorschlag vorgestellt wurde. | Gegen das Konzept der Müllverschwelung hielt der [[Bund Naturschutz]] gemeinsam mit dem Verein Müll und Umwelt e. v. ein alternatives Abfallkonzept vor, in der eine bessere Wertstofferfassung und Verwertung stattfinden sollte. Unterstützung bekam der Verein aus weiten Kreisen der Bevölkerung, die auch in mehrere Demonstrationen in Fürth sichtbar wurden. [[1993]] wurden während der Antragstellung zum Bau der Anlage 27.000 Einwendungen gegen die Schwelbrennanalge gegenüber der Stadt Fürth abgegeben. In einer neuntägigen Anhörung im Nürnberger Messezentrum wurde dann die Einwendungen angehört, bei der auch das alternative Müllkonzept als Gegenvorschlag vorgestellt wurde. | ||
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Die Regierung von Mittelfranken genehmigt jedoch die Schwelbrennanlage in Fürth. Der Baubeginn fand im September [[1994]] statt. Fünf Betroffene Anwohner klagten daraufhin gegen den Baubescheid. Im Jahr [[1995]], noch während der Bauphase, sollte die Anlage und der Betrieb privatisiert werden und weiterer Müll aus Erlangen aufgenommen werden. Dagegen wurde in Fürth das erste Bürgerbegehren gestartet. Doch der Verkauf der Schwelbrennanlage an die Stromkonzern-Tochter UTM GmbH konnte nicht verhindert werden. Der auf den Inhalt "gegen Müllimport" reduzierte Bürgerentscheid scheiterte knapp mit 49% zu 51% der gültigen Stimmen. | Die Regierung von Mittelfranken genehmigt jedoch die Schwelbrennanlage in Fürth. Der Baubeginn fand im September [[1994]] statt. Fünf Betroffene Anwohner klagten daraufhin gegen den Baubescheid. Im Jahr [[1995]], noch während der Bauphase, sollte die Anlage und der Betrieb privatisiert werden und weiterer Müll aus Erlangen aufgenommen werden. Dagegen wurde in Fürth das erste Bürgerbegehren gestartet. Doch der Verkauf der Schwelbrennanlage an die Stromkonzern-Tochter UTM GmbH konnte nicht verhindert werden. Der auf den Inhalt "gegen Müllimport" reduzierte Bürgerentscheid scheiterte knapp mit 49% zu 51% der gültigen Stimmen. | ||
Nach der ersten Müllanlieferung in die Schwelbrennanlage [[1997]], gründete sich die Aktion "Bürger beobachten die Schwel-Brenn-Anlage". Bei der Schwelbrennanlage traten jedoch in der Folgezeit viele technische Probleme auf, z.B. Materialstau, Softwareausfall und Schwelgasfreisetzung nach einer sog. Bypassöffnung. Im Jahr [[1998]] wurde die Anlage bereits | Nach der ersten Müllanlieferung in die Schwelbrennanlage im Probebetrieb [[1997]], gründete sich die Aktion "Bürger beobachten die Schwel-Brenn-Anlage". Bei der Schwelbrennanlage traten jedoch in der Folgezeit viele technische Probleme auf, z.B. Materialstau, Softwareausfall und Schwelgasfreisetzung nach einer sog. Bypassöffnung. Im Jahr [[1998]] wurde die Anlage bereits nachgerüstet und laut Eigentümer verbessert. Doch beim Probelauf im August [[1998]] kam es zum dramatischen Zwischenfall. Metallgeflechte im Müll führten zu einem Materialstau in der Anlage und zerstörten dabei eine Schweltrommeldichtung. In der Folge trat explosionsartig giftiges Schwelgas aus und verletzte dabei 73 Personen in der näheren Umgebung. | ||
== Aufgabe der Schwelbrennanlage == | == Aufgabe der Schwelbrennanlage == |
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