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Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]] brachte 1819 den Antrag auf Errichtung eines neuen Krankenhauses ein, da sich das Hospital an der [[Pegnitzstraße]] als völlig unzureichend erwiesen hatte, das den jahrhundertealten [[Siechkobel]] abgelöst hatte. Aus Furcht vor den Kosten wurde das Vorhaben zunächst verschleppt, weitere jahrelange Verzögerungen brachte eine Standortdiskussion<ref name="Windsheimer">[[Geschichte der Stadt Fürth (Buch)|Bernd Windsheimer: Geschichte der Stadt Fürth]], S. 57 f.</ref>. | Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]] brachte 1819 den Antrag auf Errichtung eines neuen Krankenhauses ein, da sich das Hospital an der [[Pegnitzstraße]] als völlig unzureichend erwiesen hatte, das den jahrhundertealten [[Siechkobel]] abgelöst hatte. Aus Furcht vor den Kosten wurde das Vorhaben zunächst verschleppt, weitere jahrelange Verzögerungen brachte eine Standortdiskussion<ref name="Windsheimer">[[Geschichte der Stadt Fürth (Buch)|Bernd Windsheimer: Geschichte der Stadt Fürth]], S. 57 f.</ref>. | ||
Mit den Planungen war Kriesbaurat Keim beauftragt<ref name="Zeitzeichen">[[Zeitzeichen (Buch)|Thomas Schreiner: Zeitzeichen]]</ref>, die Grundsteinlegung fand am [[29. Mai]] [[1828]] statt, auf den Tag genau 100 Jahre später wurde auch der des neuen Klinikums gelegt. Die feierliche Einweihung fand am [[1. November]] [[1830]] statt. | Mit den Planungen war Kriesbaurat Keim beauftragt<ref name="Zeitzeichen">[[Zeitzeichen (Buch)|Thomas Schreiner: Zeitzeichen]]</ref>, die Grundsteinlegung fand am [[29. Mai]] [[1828]] statt, auf den Tag genau 100 Jahre später wurde auch der des neuen Klinikums gelegt. Die feierliche Einweihung fand am [[1. November]] [[1830]] statt. | ||
==Betrieb== | |||
Das Krankenhaus an der Schwabacherstraße wurde anfänglich mit 30 Betten für Kranke eröffnet. Zusätzlich bot es Platz für 100 Pfründner und diente als Beschäftigungsanstalt in einer Zeit, als die Stadt Fürth etwa 14.000 EinwohnerInnen hatte. Der erste Arzt wurde am 1. November 1830 eingestellt. Es handelte sich dabei um Dr. Pickel. | |||
Der Kreis der Kranken beschränkte sich meist auf den männlichen ledigen Teil der Arbeiter und Gehilfen in der Bevölkerung mit vorwiegend inneren Erkrankungen wie Malaria, Lungenkrankheiten (Tuberkulose), Darmstörungen und Ungezieferbefall (z.B. Krätze). Bereits [[1837]] musste die Beschäftigungsanstalt aus Platzgründen geschlossen werden, da die Zahl der behandelnden Patienten stetig stieg (mehr als 500 Patieten im Jahr). Ab [[1848]] bis [[1885]] wurde [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller]] als zweiter Arzt eingestellt. Er setzte sich dafür ein, dass die ersten weltlichen Schwerstern (= nicht konfessionelles Pflegepersonal) tätig werden konnten (ab Nov. 1856) – während die bisherigen Krankenschwestern der Anstalten Neuendettelsau zuletzt nur noch in der hauseigenen Küche tätig waren (ab [[1858]]). Ab [[1864]] wurde eine Oberschwester beschäftigt, die folgendes zu berichten wusste: „''in den siebziger Jahren wurde mit Kerzen und Petroleumlampen die Krankenräume beleuchtet und dabei operiert, dass aus zwei Pumpbrunnen das Wasser für die Küche und den Krankendienst herbeigetragen werden musste''“. Ab [[1848]] übernahm Dr. Fronmüller die Leitung des Krankenhauses bis [[1884]]. [[1889]] wurde ein zweiter Assistenzarzt eingestellt durch den Nachfolger von [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Dr. Fronmüller]]. Somit waren neben Dr. Degen (1885 – 1911) inzwischen drei Ärzte am Krankenhaus beschäftigt. | |||
Ab [[1899]] wurde die „''Frage des Neubaues ernstlich bearbeitet, weil durch die unzureichenden Einrichtungen, den Lärm der umgebenden Fabriken, der Eisenbahn und der Straßenbahn die Pflege und Behandlung der Kranken sich immer schwieriger gestaltete''“. | |||
Somit beschäftigte sich der Stadtrat damit ebenfalls im Jahr [[1899]], der die Dringlichkeit eines Neubaus des Krankenhauses in einer eigens dazu berufenen Untersuchungskommission feststellte. | |||
Ab [[1911]] übernahm Sanitätsrat [[Jakob Frank|Dr. Frank]] die Führung des Krankenhauses, und stellte gleichzeitig einen dritten Assistenzarzt ein. Durch die zunehmenden Errungenschaften der Hygiene und Medizin (insbesondere durch die ersten Narkosemöglichkeiten bzw. örtlichen Betäubungen) ist die Angst vor Operationen deutlich gesunken – und somit die Bereitschaft sich einer Behandlung freiwillig zu unterziehen. | |||
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<th>Jahr</th> | |||
<th>Belegung</th> | |||
<th>Bevölkerungszahl</th> | |||
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<td>1832</td> | |||
<td></td> | |||
<td>14.000</td> | |||
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=== Giebelspruch === | === Giebelspruch === | ||
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:'' DAS THUT IHR MIR '' | :'' DAS THUT IHR MIR '' | ||
=== Bedeutende Ärzte === | === Bedeutende Ärzte === | ||
* Der Medizinalrat [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Dr. Georg Tobias Christoph Fronmüller]] war von [[1848]] an 36 Jahre lang Direktor des Krankenhauses. | * Der Medizinalrat [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Dr. Georg Tobias Christoph Fronmüller]] war von [[1848]] an 36 Jahre lang Direktor des Krankenhauses. |