Brauerei Grüner: Unterschied zwischen den Versionen

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So wurden u.a. in der Ära Schülein folgende Übernahmen getätigt:
So wurden u.a. in der Ära Schülein folgende Übernahmen getätigt:


* 1936 Kauf der Brauerei Zirndorfer
* [[1936]] Kauf der Brauerei Zirndorfer
* 1940 Kauf der Eiswerke Fürsattel Nürnberg
* [[1940]] Kauf der Eiswerke Fürsattel Nürnberg
* 1956 Kauf von ca. 98% der Aktien der Henninger-Reifbräu Erlangen
* [[1956]] Kauf von ca. 98% der Aktien der Henninger-Reifbräu Erlangen


Ebenfalls in die Ära Schüleins fallen zwei außergewöhnliche Marketingmaßnahmen für diese Zeit. Zum Einen prägte Schülein den Werbespruch "''Bekannt Vorzüglich''", der später umbenannt wurde zu "''Beliebt bekannt bekömmlich''". Zusätzlich erfand er in Erinnerung an den Schwedenkönig Gustav Adolf, der während des [[Dreißigjähriger Krieg|30jährigen Krieges]] in der Grüner Wirtschaft "[[Grüner Baum]]" in der [[Gustavstraße]] übernachtete, den sog. "''Königstrunk''", der in 0,33l Bierdosen bis Ende der 70er noch in die USA erfolgreich exportiert wurde.  
Ebenfalls in die Ära [[Wilhelm Schülein|Schüleins]] fallen zwei außergewöhnliche Marketingmaßnahmen für diese Zeit. Zum Einen prägte [[Wilhelm Schülein|Schülein]] den Werbespruch "''Bekannt Vorzüglich''", der später umbenannt wurde zu "''Beliebt bekannt bekömmlich''". Zusätzlich erfand er in Erinnerung an den Schwedenkönig Gustav Adolf, der während des [[Dreißigjähriger Krieg|30jährigen Krieges]] in der Grüner Wirtschaft "[[Grüner Baum]]" in der [[Gustavstraße]] übernachtete, den sog. "''Königstrunk''", der in 0,33l Bierdosen bis Ende der 70er noch in die USA erfolgreich exportiert wurde.  


Nach dem Krieg wurde die Grüner Bräu A.G. zunächst von der US Armee annektiert. Hierzu steht im Skript zur Festschrift des 75. jährigen Bestehens der AG folgendes: ''Bald nach dem Einmarsch der Amerikaner verstopften unübersehbare Kolonnen von US-Lastwagen die Rosenstraße und die angrenzenden Straßenzüge.... Die hygienischen Verhältnisse entsprachen den überaus verwöhnten Ansprüchen der Amerikaner... und so wurde die Grüner Bräu AG durch Armeebefehl zur ersten und zunächst einzigen Armee-Bierbrauerei der amerikanischen Besatzungsmacht für die gesamte US-Zone ernannt.'' <ref>* Quelle: Skript - Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/ Bayern, 1970, S. 16</ref> Im Umkehrschluss bedeutete dies aber, dass es Grüner Bier für die Fürther Bevölkerung unmittelbar nach dem Krieg kaum noch gab. Den Bierdurst der Bevölkerung deckte Grüner zu dieser Zeit durch die [[1936]] erworbene Zirndorfer Braurerei ab, neben den anderen noch bestehtenden Brauereien in Fürth.  
Nach dem Krieg wurde die Grüner Bräu A.G. zunächst von der US Armee annektiert. Hierzu steht im Skript zur Festschrift des 75. jährigen Bestehens der AG folgendes: ''Bald nach dem Einmarsch der Amerikaner verstopften unübersehbare Kolonnen von US-Lastwagen die Rosenstraße und die angrenzenden Straßenzüge.... Die hygienischen Verhältnisse entsprachen den überaus verwöhnten Ansprüchen der Amerikaner... und so wurde die Grüner Bräu AG durch Armeebefehl zur ersten und zunächst einzigen Armee-Bierbrauerei der amerikanischen Besatzungsmacht für die gesamte US-Zone ernannt.'' <ref>* Quelle: Skript - Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/ Bayern, 1970, S. 16</ref> Im Umkehrschluss bedeutete dies aber, dass es Grüner Bier für die Fürther Bevölkerung unmittelbar nach dem Krieg kaum noch gab. Den Bierdurst der Bevölkerung deckte Grüner zu dieser Zeit durch die [[1936]] erworbene Zirndorfer Braurerei ab, neben den anderen noch bestehtenden Brauereien in Fürth.  
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[[1957]] verstarb Wilhelm Schülein, der nach dem Krieg ebenfalls als ''harmloser Mitläufer'' klassifiziert wurde (siehe Gustav Schickedanz). Bis zu seinem Tod konnte der Bierausstoß auf mehr als 15,5 Mio Liter gesteigert werden.  
[[1957]] verstarb Wilhelm Schülein, der nach dem Krieg ebenfalls als ''harmloser Mitläufer'' klassifiziert wurde (siehe Gustav Schickedanz). Bis zu seinem Tod konnte der Bierausstoß auf mehr als 15,5 Mio Liter gesteigert werden.  


Ungeachtet dessen blieb die Mehrheit der Aktien in der noch verbliebenen Familie Grüner, weswegen man noch bis Ende der 1960er Jahre von einer sog. "Familienaktiengesellschaft" sprechen konnte. [[1947]] heiratete die Tochter Hermann Grüners, Edith Grüner, den Sohn des Brauereidirektors Wilhelm Schülein - Dr. Richard Schülein, der als Kinderarzt in Fürth und Mitglied des Aufsichtrats der Grüner AG tätig war.  
Ungeachtet dessen blieb die Mehrheit der Aktien in der noch verbliebenen Familie Grüner, weswegen man noch bis Ende der 1960er Jahre von einer sog. "Familienaktiengesellschaft" sprechen konnte. [[1947]] heiratete die Tochter Hermann Grüners, Edith Grüner, den Sohn des Brauereidirektors [[Wilhelm Schülein]] - Dr. [[Richard Schülein]], der als Kinderarzt in Fürth und Mitglied des Aufsichtrats der Grüner Bräu AG tätig war.  
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Im September [[2011]] wurde bekannt, dass die [[Tucher Bräu]] plant, die Traditionsmarke Grüner wieder aufleben zu lassen.<ref>Fürther Nachrichten vom 02.09.2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bierkeller-wird-verfullt-1.1474936 Tucher hat ein neues Bier eingebraut, das unter dem alten Namen Grüner auf den Markt kommen soll.]</ref> Der alte Werbespruch der Marke darf heute allerdings nicht mehr verwendet werden, wodurch eine nicht unerhebliche Zahl an bereits neu gefertigten Bierkästen wieder vernichtet werden musste. Der Begriff ''bekömmlich'' wird deshalb nun durch ''begehrt'' ersetzt.<ref>Fürther Nachrichten vom 21.09. 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/wiedergeburt-eines-further-bieres-1.1520791 Wiedergeburt eines Fürther Bieres.]</ref> Hintergrund ist, dass gem. einer EU-Verordnung alkoholische Getränke mit mehr als 1,5% Alkohol nicht als "bekömmlich" benannt werden dürfen. Bei der Vorstellung des neuen Sudes am 29.09.2011 im ehemaligen [[Grüner-Keller]], sowie auf der [[Michaelis-Kirchweih]] 2011 waren jedoch noch neu gefertigte Bierkästen, Gläser und Werbeschilder mit dem originalen Werbespruch in Umlauf. Als erste Gaststätte brachte der [[Zum Gelben Löwen|Gelbe Löwe]] in der [[Gustavstraße]] das Bier vom Faß zum Ausschank.
Im September [[2011]] wurde bekannt, dass die [[Tucher Bräu]] plant, die Traditionsmarke Grüner wieder aufleben zu lassen.<ref>Fürther Nachrichten vom 02.09.2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bierkeller-wird-verfullt-1.1474936 Tucher hat ein neues Bier eingebraut, das unter dem alten Namen Grüner auf den Markt kommen soll.]</ref> Der alte Werbespruch der Marke darf heute allerdings nicht mehr verwendet werden, wodurch eine nicht unerhebliche Zahl an bereits neu gefertigten Bierkästen wieder vernichtet werden musste. Der Begriff ''bekömmlich'' wird deshalb nun durch ''begehrt'' ersetzt.<ref>Fürther Nachrichten vom 21.09. 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/wiedergeburt-eines-further-bieres-1.1520791 Wiedergeburt eines Fürther Bieres.]</ref> Hintergrund ist, dass gem. einer EU-Verordnung alkoholische Getränke mit mehr als 1,5% Alkohol nicht als "bekömmlich" benannt werden dürfen. Bei der Vorstellung des neuen Sudes am 29.09.2011 im ehemaligen [[Grüner-Keller]], sowie auf der [[Michaelis-Kirchweih]] 2011 waren jedoch noch neu gefertigte Bierkästen, Gläser und Werbeschilder mit dem originalen Werbespruch in Umlauf. Als erste Gaststätte brachte der [[Zum Gelben Löwen|Gelbe Löwe]] in der [[Gustavstraße]] das Bier vom Faß zum Ausschank.
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==Werbeslogan "bekömmlich vs. begehrt"==
Der Werbespruch, für den die Grüner Biere jahrzehntelang bekannt war, war "''beliebt, begehrt, bekömmlich''". Bei der Wiedereinführung der Marke im September [[2011]] wurde der bisher bekannte Werbeslogan ebenfalls durch die [[Tucher Bräu]] AG wiederbelebt. Somit wurde für den Pressetermin und ersten Bieranstich im [[Grüner-Keller|Felsenkeller]] der ehem. Grüner Bräu die ersten Bierkästen, Werbemittel und Biergläser mit diesem Slogan bedruckt. Leider hatten jedoch die Verantwortlichen übersehen, dass eine Verordnung der Europäischen Union (EU) die Begrifflichkeit "bekömmlich" für ein alkoholisches Getränk untersagt. In einem Schreiben der Amtlichen Lebensmittelüberwachung (ALS) an die [[Tucher Bräu]] AG wurden die Verantwortlichen wie folgt von diesem Umstand unterrichtet:
:Eingerückte Zeile''Auf den Etiketten des Erzeugnisses, das laut Deklaration einen Alkoholgehalt von 5,3 % vol. aufweist, befindet sich die folgende Auslobung: "... und bekömmlich" sowie "ein bekömmlicher Genuss". Nach der s.g. EU-Health-Claims-Verordnung (VO (EG) 1924/2006) dürfen Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2 Volumenprozent keine gesundheitsbezogenen Angaben tragen. Weiterhin sind bei Getränken mit einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2 Volumenprozent nur nährwertbezogene Angaben zulässig, die sich auf einen geringen Alkoholgehalt oder eine Reduzierung des Alkoholgehaltes oder eine Reduzierung des Brennwerts beziehen (Kapitel II, Artikel 4 Absatz 3). ... Ebenso sind Verweise auf allgemeine nichtspezifische Vorteile für die Gesundheit im Allgemeinen oder das gesundheitliche Wohlbefinden wie z.B. "Appetitanregend", "wohltuend" oder "bekömmlich" im Sinne von Art. 10 Abs. 3 der Verordnung bei alkoholhaltigen Getränken abzulehnen, da sie mit spezifischen Claims verbunden werden müssten, die aber nach Artikel 4 Abs. 3 der Verordnung für alkoholhaltige Getränke grundsätzlich nicht zulässig sind. Darüberhinaus sind Angaben, die geeignet sind, die Alkoholwirkung zu verharmlosen und zu einem regelmäßigen Verzehr von Alkohol zu verleiten, unter dem Gesichtspunkt einer Irreführung i.S. von § 11 Abs. 1 LFGB zu prüfen." Das Erzeugnis entspricht somit nicht den Anforderungen der VO (EG) 1924/ 2006.''
Aufgrund der Feststellung der Amtlichen Lebensmittelüberwachung wurde der ursprüngliche Slogan von "''beliebt, begehrt, bekömmlich''" in "''beliebt, bekannt, begehrt''" umgewandelt. Alle bis dahin mit dem alten Slogan bedruckten Artikel wurden von der [[Tucher Bräu]] AG eingezogen und vernichtet. Sofern einer dieser Artikel nicht vernichtet wurde, sind dies heute beliebte Sammlerstücke.


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