89.900
Bearbeitungen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
===Schule und Militärdienst=== | ===Schule und Militärdienst=== | ||
Schon in seiner Jugend zeigte Hermann Weigmann großes Interesse für Naturwissenschaft, besonders für Chemie. 1875 bestand er am Königlichen Bayerischen Realgymnasium in Nürnberg das Abitur. | Schon in seiner Jugend zeigte Hermann Weigmann großes Interesse für Naturwissenschaft, besonders für Chemie. [[1875]] bestand er am Königlichen Bayerischen Realgymnasium in Nürnberg das Abitur. | ||
Anschließend erfüllte er im bayerischen Jäger-Bataillon in Erlangen seine Militärpflicht. | Anschließend erfüllte er im bayerischen Jäger-Bataillon in Erlangen seine Militärpflicht. | ||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
===Studium und Promotion=== | ===Studium und Promotion=== | ||
Dann studierte Hermann Weigmann in Erlangen als Schüler von [http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Franz_Gorup_von_Bes%C3%A1nez Eugen Franz Gorup von Besánez] (1817- | Dann studierte Hermann Weigmann in Erlangen als Schüler von [http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Franz_Gorup_von_Bes%C3%A1nez Eugen Franz Gorup von Besánez] (1817-1878) physiologische Chemie, danach in München als Schüler von [http://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Erlenmeyer Emil Erlenmeyer] (1825 1909) Naturwissenschaften. [[1879]] legte er die Prüfung für das höhere Lehramt ab und promovierte [[1882]] in Erlangen mit einer Arbeit über ''„Die Herstellung und Untersuchung von Derivaten der Opiansäure“''. | ||
1878) physiologische Chemie, danach in München als Schüler von [http://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Erlenmeyer Emil Erlenmeyer] (1825 1909) Naturwissenschaften. 1879 legte er die Prüfung für das höhere Lehramt ab und promovierte 1882 in Erlangen mit einer Arbeit über ''„Die Herstellung und Untersuchung von Derivaten der Opiansäure“''. | |||
===Wissenschaftliche Laufbahn=== | ===Wissenschaftliche Laufbahn=== | ||
Anschließend wurde Hermann Weigmann Assistent in Rostock und später bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_K%C3%B6nig Joseph König] (1843-1930) in Münster in Westfalen. König veranlaßte ihn, sich mit der Bakteriologie zu beschäftigen. 1888 ging Hermann Weigmann zum Geheimen Hofrat Dr. Hans Vogel <ref>Das Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, TU-München</ref> (1852-1939) nach Memmingen, wo dieser ein privates technisch-chemisches Laboratorium für Brauerei und Milchwirtschaft eingerichtet hatte.<ref>'' | Anschließend wurde Hermann Weigmann Assistent in Rostock und später bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_K%C3%B6nig Joseph König] (1843-1930) in Münster in Westfalen. König veranlaßte ihn, sich mit der Bakteriologie zu beschäftigen. [[1888]] ging Hermann Weigmann zum Geheimen Hofrat Dr. Hans Vogel <ref>Das Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, TU-München</ref> (1852-1939) nach Memmingen, wo dieser ein privates technisch-chemisches Laboratorium für Brauerei und Milchwirtschaft eingerichtet hatte.<ref>''„[[1885]] wurde eine Milchwirtschaftliche Versuchsstation von Dr. Hans Vogel in Memmingen gegründet, die sehr bald auch Untersuchungen auf dem Gebiet der Brauerei durchzuführen begann. Diese Versuchsstation wurde [[1892]] nach Berufung von Dr. Vogel zum Professor nach Weihenstephan übergesiedelt und ist als Brautechnische Prüf- und Versuchsanstalt in ihrer urtümlichen Form bis heute erhalten. Weihenstephan hat durch dieses Institut als Mittler zwischen wissenschaftlicher Arbeit und der Praxis ganz wesentlich an Bedeutung gewonnen. […] [[1901]] wurde Prof. Vogel Direktor der Akademie Weihenstephan. Er vollzog die endgültige Trennung von Landwirtschaft und Brauerei. In den Jahren [[1902]] bis [[1906]] wurde eine neue Versuchsbrauerei mit zugehörigem Praktikantenlaboratorium erbaut. Diese Einrichtung besteht heute noch in den alten Räumlichkeiten, wobei für das Jahr [[2002]] ein kompletter Neubau in der letzten Planungsphase ist. Aus dem Laboratorium entstand der Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I.“'' In: M. Zarnkow, Werner Back: ::Weihenstephan – Nabel des Brauwesens. Lehre und Forschung in Weihenstephan''. In: Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I, Technische Universität München, Freising</ref> | ||
1889 kam | [[1889]] kam Weigmann mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Fleischmann Wilhelm Fleischmann] (1837-1920) zusammen und ging dann nach Kiel an die Versuchs-Station für Molkereiwesen, wo eine bakteriologische Abteilung neu eingerichtet wurde.<ref>Hermann Weigmann * 17. Januar 1856. In: Karl Nagalhard: ''Männer um Martiny''. Hildesheim: Molkerei-Zeitung, 1936, In: Milch & Kultur Rheinland und Westfalen e.V. - [http://www.verein-milch-und-kultur.eu/milchwirtschaftler.html#Rez05 im Netz]</ref> | ||
Hermann Weigmann begründete als Leiter der „Versuchsstation und Lehranstalt für Molkereiwesen“ in Kiel (ab 1889) die moderne Milch-Bakteriologie in Deutschland. | Hermann Weigmann begründete als Leiter der „Versuchsstation und Lehranstalt für Molkereiwesen“ in Kiel (ab 1889) die moderne Milch-Bakteriologie in Deutschland. <ref>Namhafte Fürther. In: Statistisches Jahrbuch der Stadt Fürth 2007, S. 20</ref> | ||
<ref>Namhafte Fürther. In: Statistisches Jahrbuch der Stadt Fürth 2007, S. 20 | |||
Ab [[1889]] war er als Abteilungsleiter und ab [[1892]] als erster Institutsleiter bis [[1921]] in der Forschung mit Bakterien in der Milchwirtschaft tätig. | Ab [[1889]] war er als Abteilungsleiter und ab [[1892]] als erster Institutsleiter bis [[1921]] in der Forschung mit Bakterien in der Milchwirtschaft tätig. | ||
Zeile 30: | Zeile 28: | ||
==Wissenschaftliches Werk== | ==Wissenschaftliches Werk== | ||
Zu den herausragenden Milchwissenschaftlern Wilhelm Fleischmann und Benno Martiny gehört auch Hermann Weigmann. Keiner ist ohne die beiden anderen zu denken. Jeder hat auf dem ihm eigenen Arbeitsgebiet Unvergängliches geleistet, Weigmann in der Bakteriologie der Milch und Molkereiprodukte durch die Einführung der Reinkulturen, wozu [http://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Christian_Hansen Emil Christian Hansen] (1842-1909) in der Brauerei das Vorbild gegeben hatte. Besonders zu erwähnen sind „Die Pilzkunde der Milch“ 1911 und 1924, „Lehrbuch der Milchwirtschaft“ von Wilhelm Fleischmann, das Hermann Weigmann in 7. Auflage gänzlich umgearbeitet hat, und das „Handbuch der praktischen Käserei“ von Wilhelm Eugling, das in 3. und 4. Auflage von ihm herausgegeben worden ist. | Zu den herausragenden Milchwissenschaftlern Wilhelm Fleischmann und Benno Martiny gehört auch Hermann Weigmann. Keiner ist ohne die beiden anderen zu denken. Jeder hat auf dem ihm eigenen Arbeitsgebiet Unvergängliches geleistet, Weigmann in der Bakteriologie der Milch und Molkereiprodukte durch die Einführung der Reinkulturen, wozu [http://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Christian_Hansen Emil Christian Hansen] (1842-1909) in der Brauerei das Vorbild gegeben hatte. Besonders zu erwähnen sind „Die Pilzkunde der Milch“ [[1911]] und [[1924]], „Lehrbuch der Milchwirtschaft“ von Wilhelm Fleischmann, das Hermann Weigmann in 7. Auflage gänzlich umgearbeitet hat, und das „Handbuch der praktischen Käserei“ von Wilhelm Eugling, das in 3. und 4. Auflage von ihm herausgegeben worden ist. | ||
== Ehrungen == | == Ehrungen == | ||
Die Wiener Gesellschaft für Mikrobiologie ernannte Professor Dr. phil. et. agr. h.c. Hermann Weigmann für seine Verdienste um die Mikrobiologie 1933 zum korrespondierenden Mitglied.<ref>Klinische Wochenschrift 12. Jg., Nr. 3 vom 21. Januar 1933, S. 128</ref> | Die Wiener Gesellschaft für Mikrobiologie ernannte Professor Dr. phil. et. agr. h.c. Hermann Weigmann für seine Verdienste um die Mikrobiologie [[1933]] zum korrespondierenden Mitglied.<ref>Klinische Wochenschrift 12. Jg., Nr. 3 vom 21. Januar 1933, S. 128</ref> | ||
* Gedenktafel an seinem Geburtshaus, Gasthof „[[Goldener Schwan]]“ in Fürth. | * Gedenktafel an seinem Geburtshaus, Gasthof „[[Goldener Schwan]]“ in Fürth. |