Ferdinand Vitzethum: Unterschied zwischen den Versionen

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Vitzethum kam 1903 im Eckhaus [[Pfisterstraße 22]] als zweites Kind des Ehepaars Leonhard Vitzethum (geb. 1882; gest. 6. Februar 1919) und Eleonore Vitzethum, geb. Röthenbacher (geb. 1881; gest. 16. August 1967) auf die Welt. Der Vater war Möbelpolier, die Mutter arbeitete als Metallzurichterin. Ferdinand hatte eine Schwester, [[Anna Braun|Anna Vitzethum]] (24. Dezember 1901 - 5. Mai 1923), mit der er die Volksschule in der [[Pfisterstraße]] besuchte. Im April 1914 zog die Familie nach Dambach, da der Vater die Gaststätte Zum König Ludwig übernahm. Allerdings musste die Familie bereits kurze Zeit später erneut umziehen, da der Vater in den Krieg eingezogen wurde. Neues Domizil war die großelterliche Wohnung im 3. Obergeschoss in der Gustavstraße 50 mit Blick auf den Kirchenplatz.  
Vitzethum kam 1903 im Eckhaus [[Pfisterstraße 22]] als zweites Kind des Ehepaars Leonhard Vitzethum (geb. 1882; gest. 6. Februar 1919) und Eleonore Vitzethum, geb. Röthenbacher (geb. 1881; gest. 16. August 1967) auf die Welt. Der Vater war Möbelpolier, die Mutter arbeitete als Metallzurichterin. Ferdinand hatte eine Schwester, [[Anna Braun|Anna Vitzethum]] (24. Dezember 1901 - 5. Mai 1923), mit der er die Volksschule in der [[Pfisterstraße]] besuchte. Im April 1914 zog die Familie nach Dambach, da der Vater die Gaststätte Zum König Ludwig übernahm. Allerdings musste die Familie bereits kurze Zeit später erneut umziehen, da der Vater in den Krieg eingezogen wurde. Neues Domizil war die großelterliche Wohnung im 3. Obergeschoss in der Gustavstraße 50 mit Blick auf den Kirchenplatz.  


Seine Schulzeit endete 1917 während des 1. Weltkrieges. Zunächst arbeitete Vitzethum in der Pulverfabrik in Stadeln, ehe er eine Ausbildung als Optiker bei der ehem. Optischen Fabrik Winter (heute: [[UVEX]]) absolvieren konnte, dessen Firmengeschichte er auch stets mit der Kamera begleitete.<ref name="TS-8">Thomas Schreiner: Fürther Meisterfotos. Städtebilder Verlag Fürth, 1995, S. 8</ref> Kurz nach Kriegsende verstarb der Vater im Jahr 1919 an den Folgen einer Kriegsverletzung, und nur vier Jahre später verstarb unerwartet die Schwester [[Anna Braun]] am 23. Mai 1923 am Städtischen Krankenhaus, so dass Ferdinand Vitzethum mit seiner Mutter in der Folgezeit eine Schicksalsgemeinschaft einging.  
Seine Schulzeit endete 1917 während des 1. Weltkrieges. Zunächst arbeitete Vitzethum in der Pulverfabrik in Stadeln, ehe er eine Ausbildung als Optiker absolvierte bei der Fürther Firma A. Lehmann - Optische Industrieanstalt in der Gabelsberger Straße 1, dessen Firmengeschichte er auch stets mit der Kamera begleitete.<ref name="TS-8">Thomas Schreiner: Fürther Meisterfotos. Städtebilder Verlag Fürth, 1995, S. 8</ref> Kurz nach Kriegsende verstarb der Vater im Jahr 1919 an den Folgen einer Kriegsverletzung, und nur vier Jahre später verstarb unerwartet die Schwester [[Anna Braun]] am 23. Mai 1923 am Städtischen Krankenhaus, so dass Ferdinand Vitzethum mit seiner Mutter in der Folgezeit eine Schicksalsgemeinschaft einging.  


Vermutlich durch seinen Beruf als Optiker war Vitzethum bereits in jungen Jahren mit dem Fotoapparat in Fürth unterwegs. Seine erste Kamera erstand er 1925 mit dem 9 x 12 Format und einem Aplanat-Objektiv mit Blendenöffnung 6,3. Zwei Jahre später erstand er seine nächste Kamera, erneut im Format 9 x 12, ehe er sich im Juni 1929 eine Schneider-Kamera im 6,5 x 9 Format und einem Xenar-Objektiv 3,8/105 kaufte. Während dieser Zeit nahm er auch an einer Vielzahl von Fotokursen teil, um sein Können weiter zu vertiefen.   
Vermutlich durch seinen Beruf als Optiker war Vitzethum bereits in jungen Jahren mit dem Fotoapparat in Fürth unterwegs. Seine erste Kamera erstand er 1925 mit dem 9 x 12 Format und einem Aplanat-Objektiv mit Blendenöffnung 6,3. Zwei Jahre später erstand er seine nächste Kamera, erneut im Format 9 x 12, ehe er sich im Juni 1929 eine Schneider-Kamera im 6,5 x 9 Format und einem Xenar-Objektiv 3,8/105 kaufte. Während dieser Zeit nahm er auch an einer Vielzahl von Fotokursen teil, um sein Können weiter zu vertiefen. In den Jahren 1938 bzw. 1939 begann er auch mit Farbdias zu experimentieren, allerdings lag sein Schwerpunkt stets auf der Schwarz-Weiß-Fotografie. Nach eigenen Angaben kolorierte er lieber schwarz-weiß Bilder nach, als diese in Farbe zu fotografieren. Während dieser Zeit begann er auch mit Mehrfachbelichtungen und Fotomontagen zu experimentieren.   


Vitzethum war entgegen dem bisherigen Kentnisstand doch verheiratet. Er ehelichte am 11. Februar 1942 in Nürnberg [[Emilie Strauber]] (geb. 30. August 1905; gest. 23. September 1964). Das Paar wohnte zunächst zusammen in Nürnberg, allerdings wurde die Ehe am 11. Juli 1960 geschieden. Demnach soll ein unehelicher Sohn namens Kurt existiert haben, der in der in mündlichen Überlieferungen und in der Publikation Fürther Meisterfotos angeblich erstmalig zur Überraschung aller bei der Beerdigung Ferdinand Vitzethums in Erscheinung getreten sein soll. Hierbei scheint es sich aber um eine Verwechslung mit dem Patensohn Kurt Müller zu handeln, zumal in den persönlichen Melde- und Registerunterlagen der Stadt Fürth kein Sohn verzeichnet war.<ref>Stadtarchiv Fürth, Meldekarte und Sterbeurkunde, eingesehen am 9. Februar 2024</ref>
Vitzethum war entgegen dem bisherigen Kentnisstand doch verheiratet. Er ehelichte am 11. Februar 1942 in Nürnberg [[Emilie Strauber]] (geb. 30. August 1905; gest. 23. September 1964). Das Paar wohnte zunächst zusammen in Nürnberg, allerdings wurde die Ehe am 11. Juli 1960 geschieden. Demnach soll ein unehelicher Sohn namens Kurt existiert haben, der in der in mündlichen Überlieferungen und in der Publikation Fürther Meisterfotos angeblich erstmalig zur Überraschung aller bei der Beerdigung Ferdinand Vitzethums in Erscheinung getreten sein soll. Hierbei scheint es sich aber um eine Verwechslung mit dem Patensohn Kurt Müller zu handeln, zumal in den persönlichen Melde- und Registerunterlagen der Stadt Fürth kein Sohn verzeichnet war.<ref>Stadtarchiv Fürth, Meldekarte und Sterbeurkunde, eingesehen am 9. Februar 2024</ref>
Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete Vitzethum bei der ehem. Optischen Fabrik Winter (heute: [[UVEX]]), bis er aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf als Optiker aufgeben musste. Stattdessen arbeite die letzten Berufsjahre bis zu seinem Tod als Gartenarbeiter bei der Stadt Fürth.


Aus dem privaten Nachlass geht allerdings hervor, dass sich Emilie Vitzethum im Alter von 59 Jahren am 23. September 1964 mit Leuchtgas in der eigenen Wohnung vergiftet hatte. Die Zeitung vom 24. September 1964 berichtete über den Selbstmord. Emilie Vitzethum wurde am 28. September 1964 am Westfriedhof in Nürnberg beigesetzt.<ref>Privates Fotoalbum Ferdiand Vitzethum, Archiv Kamran Salimi, Jan. 2024</ref>
Aus dem privaten Nachlass geht allerdings hervor, dass sich Emilie Vitzethum im Alter von 59 Jahren am 23. September 1964 mit Leuchtgas in der eigenen Wohnung vergiftet hatte. Die Zeitung vom 24. September 1964 berichtete über den Selbstmord. Emilie Vitzethum wurde am 28. September 1964 am Westfriedhof in Nürnberg beigesetzt.<ref>Privates Fotoalbum Ferdiand Vitzethum, Archiv Kamran Salimi, Jan. 2024</ref>
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