Erntedankfestzug: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Erntekrone.jpg|mini|Erntedank-Krone am Kärwaumzug 2007]]
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Der '''Erntedankfestzug''' ist der traditionsreiche Kirchweih-Festumzug der [[Kärwa|St.-Michaelis-Kichweih]]. Er findet traditionsgemäß seit den 1950er Jahren am zweiten Kirchweihsonntag (Erntedankfest), dem "Bauernsonntag" statt.
Der '''Erntedankfestzug''' ist der traditionsreiche Kirchweih-Festumzug der [[Michaelis-Kirchweih|St.-Michaelis-Kichweih]]. Er findet traditionsgemäß seit den 1950er Jahren am zweiten Kirchweihsonntag (Erntedankfest), dem „Bauernsonntag“ statt.
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Erntedankfestzug 1817.jpg|miniatur|right|Der erste Erntedankfestzug [[1817]]; Radierung von [[Christian Friedrich Fues]]]]
[[Datei:Erntedankfestzug 1817.jpg|miniatur|right|Der erste Erntedankfestzug [[1817]]; Radierung von [[Christian Friedrich Fues]]]]
Der erste bekannte Erntedankfestzug fand [[1817]] nach den schweren Missernten von [[1815]]/16 als Dank für die gute Ernte statt. [[Christian Friedrich Fues]] illustrierte dies und "''lieferte ein hübsches illuminiertes Kunstblatt mit Abbildung des Festzuges, wovon in Fürth allein 230 Exemplare abgesetzt wurden.''"<ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, S. 228 f</ref>. Auch auf einer Schützenscheibe von [[1819]] ist das Fues-Motiv des Erntedankfestzug dargestellt. Darauf sind auch die Vertreter der Fürther Geistlichkeit dargestellt, die in späteren Zeiten gerne als der evangelische und katholische Pfarrer und der Rabbiner von Fürth interpretiert wurden, aber als Fürther Narrativ nicht der nachweislichen Überprüfung standhält. Es handelte sich ganz offensichtlich um eine nachträgliche Interpretation der Erntedankzugszene aus der Chronik von [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]]. Mit „Geistlichkeit“ waren eher die Michelspfarrer [[Georg Tobias Christoph I. Fronmüller]], [[Christoph Ernst Gottlieb Link]] und Georg Michael Ebert gemeint. Die Vertreter der jüdischen Gemeinde wurden separat aufgeführt, wobei es sich dabei um Rabbiner [[Meschullam Salman Kohn]] handelte. Einen katholischen Pfarrer gab es zu der Zeit in Fürth noch nicht. Die [[Kirche "Zu Unserer Lieben Frau"|Kirche „Zu unserer lieben Frau“]] wurde erst am [[6. Oktober]] [[1829]] eingeweiht und der erste röm.-kath. Pfarrer ist mit [[Theobald Zahnleiter]] ab 1837 aktenkundig.<ref>vgl. [[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, S. 250</ref><ref>Vgl. dazu auch die Auflistung der Fürther Geistlichkeit im Adressbuch von 1819, Seite 45</ref>.
Der erste bekannte Erntedankfestzug fand [[1817]] nach den schweren Missernten von [[1815]]/[[1816|16]]<ref>Das vor allem im Nordosten Amerikas sowie im Westen und Süden Europas ungewöhnlich kalte Jahr 1816 ist als [[wikipedia:Jahr ohne Sommer|Jahr ohne Sommer]] in die Geschichte eingegangen. Als Hauptursache wird heute der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815 angesehen. Der Sommer im Jahr 1816 war durch mehrere ungewöhnliche Wetterphänomene gekennzeichnet, für die es damals teilweise keine schlüssige Erklärung gab. Dazu gehörten u. a. Nachtfrostperioden in den USA und Schneefälle in Kanada, ein ungewöhnlich kalter Wetterverlauf in Europa, schwere Unwetter, Überschwemmungen und in höheren Lagen Schneefall in Mitteleuropa das gesamte Jahr hindurch. Diese führten in vielen Regionen zu Missernten sowie Ernteausfällen, woraus sich Lebensmittelknappheit und Hungersnöte ergaben.</ref> als Dank für die gute Ernte statt. [[Christian Friedrich Fues]] illustrierte dies und ''„lieferte ein hübsches illuminiertes Kunstblatt mit Abbildung des Festzuges, wovon in Fürth allein 230 Exemplare abgesetzt wurden.''<ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, S. 228 f</ref>. Auch auf einer Schützenscheibe von [[1819]] ist das Fues-Motiv des Erntedankfestzug dargestellt. Darauf sind auch die Vertreter der Fürther Geistlichkeit dargestellt, die in späteren Zeiten gerne als der evangelische und katholische Pfarrer und der Rabbiner von Fürth interpretiert wurden, aber als Fürther Narrativ nicht der nachweislichen Überprüfung standhält. Es handelte sich ganz offensichtlich um eine nachträgliche Interpretation der Erntedankzugszene aus der Chronik von [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]]. Mit „Geistlichkeit“ waren eher die Michelspfarrer [[Georg Tobias Christoph I. Fronmüller]], [[Christoph Ernst Gottlieb Link]] und Georg Michael Ebert gemeint. Die Vertreter der jüdischen Gemeinde wurden separat aufgeführt, wobei es sich dabei um Rabbiner [[Meschullam Salman Kohn]] handelte. Einen katholischen Pfarrer gab es zu der Zeit in Fürth noch nicht. Die [[Kirche "Zu Unserer Lieben Frau"|Kirche „Zu unserer lieben Frau“]] wurde erst am [[6. Oktober]] [[1829]] eingeweiht und der erste röm.-kath. Pfarrer ist mit [[Theobald Zahnleiter]] ab 1837 aktenkundig.<ref>Vgl. [[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, S. 250</ref><ref>Vgl. dazu auch die Auflistung der Fürther Geistlichkeit im Adressbuch von 1819, Seite 45</ref>.


Die entsprechende Notiz in der [[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüllerchronik]] lautet:</br>
Die entsprechende Notiz in der [[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüllerchronik]] lautet:</br>
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