Johann Schmidt: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann (Hans)  Schmidt''' (geb. [[11. August]] [[1872]] in Falkenau, gest. [[4. September]] [[1950]] in [[Fürth]]) war vom [[6. August]] [[1945]] bis [[19. März]] [[1946]] kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt Fürth, nachdem sein Vorgänger [[Adolf Schwiening]] aufgrund seiner Mitgliedschaft in der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] am [[6. August]] [[1945]] zurückgetreten war. Hans Schmidt war seit seinem 23. Lebensjahr (1895) Mitglied der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]. Bereits mit 17 Jahren war er Mitglied der Gewerkschaft geworden.
'''Johann (Hans)  Schmidt''' (geb. [[11. August]] [[1872]] in Falkenau, gest. [[4. September]] [[1950]] in [[Fürth]]) war vom [[6. August]] [[1945]] bis [[19. März]] [[1946]] kommissarischer [[Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth, nachdem sein Vorgänger [[Adolf Schwiening]] aufgrund seiner Mitgliedschaft in der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] am [[6. August]] [[1945]] zurückgetreten war. Hans Schmidt war seit seinem 23. Lebensjahr (1895) Mitglied der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]. Bereits mit 17 Jahren war er Mitglied der Gewerkschaft geworden.


== Beruf und Wirken in Fürth ==
== Beruf und Wirken in Fürth ==
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== (Ober-)Bürgermeister der Stadt Fürth ==
== (Ober-)Bürgermeister der Stadt Fürth ==
Von [[1929]] bis [[17. März]] [[1933]] war Schmidt ehrenamtlicher [[2. Bürgermeister]] der Stadt Fürth. Mit der Machergreifung durch die NSDAP wurde Schmidt seines Amtes als Bürgermeister enthoben, ebenfalls als Direktor der Allgemeinen Krankenkasse (AOK) in Fürth. Nach seiner Absetzung arbeitete Schmidt im Großkraftwerk Franken bis zum Kriegsende.  
Von [[1929]] bis [[17. März]] [[1933]] war Schmidt ehrenamtlicher [[2. Bürgermeister]] der Stadt Fürth. Mit der Machtergreifung durch die NSDAP 1933 wurde Schmidt seines Amtes als Bürgermeister enthoben, ebenfalls als Direktor der Allgemeinen Krankenkasse (AOK) in Fürth. Nach seiner Absetzung arbeitete Schmidt im Großkraftwerk Franken bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] und des NS-Staates.  


Nach dem Krieg wurde er am [[6. August]] [[1945]] kurzfristig zum kommissarischen [[Oberbürgermeister]] ernannt, bis [[Hans Bornkessel]] im März [[1946]] zum neuen [[Oberbürgermeister]] gewählt wurde.<ref> Mitteilungen der Amerikanischen Militärregierung Fürth, Nr. 24, 11. August 1945, S. 1</ref> Schmidt selbst schlug [[Hans Bornkessel]] zu seinem Nachfolger vor, da er ihn noch aus der Zeit vor der Machtergreifung der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] kannte.  
Nach dem Krieg wurde er am [[6. August]] [[1945]] kurzfristig zum kommissarischen [[Oberbürgermeister]] ernannt, bis [[Hans Bornkessel]] im März [[1946]] zum neuen Oberbürgermeister gewählt wurde.<ref>Mitteilungen der [[Military Government|Amerikanischen Militärregierung]] Fürth, Nr. 24, 11. August 1945, S. 1</ref> Schmidt selbst schlug [[Hans Bornkessel]] zu seinem Nachfolger vor, da er ihn noch aus der Zeit vor der Machtergreifung der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] kannte.  


[[Hans Bornkessel|Bornkessel]] wurde [[1933]] von den Nationalsozialisten beurlaubt und [[1934]] in den Ruhestand versetzt. Nach dem Krieg war er durch die Sowjets zum Landrat in Eberswalde (Mark Brandenburg) ernannt worden. Johann Schmidt konnte sich trotz diverser Bedenken durchsetzten, da Bornkessel zwar als hervorragender Verwaltungsjurist bekannt war, gleichzeitig aber die SPD ihm skeptisch gegenüber stand, da er doch den Ruf hatte ''„recht selbstherrlich und eigenwillig - auch gegen die Interessen der eigenen Partei - gehandelt zu haben. Nicht immer hatten sich seine Vorstellungen mit denen der Partei gedeckt“''. Womit niemand in Fürth gerechnet hatte, war der Umstand, wie schwierig sich eine Übersiedlung aus der sowjetischen Besatzungszone in die amerikanische Zone gestalten würde.  
[[Hans Bornkessel|Bornkessel]] wurde [[1933]] von den Nationalsozialisten beurlaubt und [[1934]] in den Ruhestand versetzt. Nach dem Krieg war er durch die Sowjets zum Landrat in Eberswalde (Mark Brandenburg) ernannt worden. Johann Schmidt konnte sich trotz diverser Bedenken durchsetzten, da Bornkessel zwar als hervorragender Verwaltungsjurist bekannt war, gleichzeitig aber die SPD ihm skeptisch gegenüber stand, da er doch den Ruf hatte ''„recht selbstherrlich und eigenwillig - auch gegen die Interessen der eigenen Partei - gehandelt zu haben. Nicht immer hatten sich seine Vorstellungen mit denen der Partei gedeckt“''. Womit niemand in Fürth gerechnet hatte, war der Umstand, wie schwierig sich eine Übersiedlung aus der sowjetischen Besatzungszone in die amerikanische Zone gestalten würde.  


Trotz der Bemühungen der [[Military Government|amerikanischen Militärregierung]] musste Bornkessel auf gepackten Koffern bis zum [[25. Februar]] [[1946]] warten. An diesem Tag bekam er die lang ersehnte Genehmigung und telegrafierte an die Stadt Fürth: ''„Ankomme Fuerth heute Mitternacht.“'' Am [[19. März]] [[1946]] trat Hans Schmidt als [[Oberbürgermeister]] zurück und machte Platz für Hans Bornkessel. Ab diesem Zeitpunkt war er erneut 2. [[Bürgermeister]], bis er [[1948]] in den Ruhestand ging.
Trotz der Bemühungen der [[Military Government|Amerikanischen Militärregierung]] musste Bornkessel auf gepackten Koffern bis zum [[25. Februar]] [[1946]] warten. An diesem Tag bekam er die lang ersehnte Genehmigung und telegrafierte an die Stadt Fürth: ''„Ankomme Fuerth heute Mitternacht.“'' Am [[19. März]] [[1946]] trat Hans Schmidt als [[Oberbürgermeister]] zurück und machte Platz für Hans Bornkessel. Ab diesem Zeitpunkt war er erneut [[2. Bürgermeister]], bis er [[1948]] in den Ruhestand ging.


Ab dem 3. Dezember 1945 war Schmidt im Aufsichtsrat des Großkraftwerks Franken. Gleichzeitig war ab August 1945 Aufsichtsratsmitglied der Bayer. Milchversorgungswerke und der Ludwigseisenbahn AG.
Ab dem 3. Dezember 1945 war Schmidt im Aufsichtsrat des Großkraftwerks Franken. Gleichzeitig war ab August 1945 Aufsichtsratsmitglied der Bayerischen Milchversorgungswerke und der Ludwigseisenbahn AG.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
2.195

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