Schulhof 6

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1 A 3355; Königstraße .jpg
v.r.n.l.: Schulhof 6, Eingangstor Schulhof, Königstraße 54, 56, 58 und im Hintergrund vorspringend Königstraße 72 (weißes Gebäude), 74 (Giebel vor Rathausturm)
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Das Gebäude Schulhof 6, die Rabbiner- und Vorsängerwohnung, allgemein als "Kaalgebäude"[1] bezeichnet, befand sich im sog. Gänsbergviertel. Im Zuge der Reichsprogromnacht wurde das Gebäude am 10. November 1938 niedergebrannt und abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.


Gänsbergplan Schulhof 6 rot markiert
links: Schulhof 6

Geschichte[2][Bearbeiten]

  • 1700: "Ein Paßguth, worauf ein große 2 gäth. neugebauthes Wohnhauß stehet, worinnen der Juden Rabiner und Vorsinger ihre Wohnungen haben, vornher in der Scheln- oder Rosengassen, an den Juden Schul Hoff und Bermann Fränkl Juden Rabiner seiner Behausung oder Köblersguth gelegen."[3]
  • 1723: "Die Gemeine Judenschafft hat ein Paßguth, worauff eine große zweygädige Behaußung vornen auf ihren Judtenschulhoff und darneben ein großes Thor erbauet an der Rosengaß und in der mitte des Hoffs die allt steinerne Synagog gelegen."[4]
  • 1819: "Khaalgebäude, gemeindliches Gebäude der Judenschaft, zugleich die Wohnung des Oberrabbiners.[5]
  • 1836: "Gemeindliche Gebäude der Judenschaft"[6]
  • 1850: "Gemeindliche Gebäude der Judenschaft"[7]
  • 1860: "Gemeindliche Gebäude (Rabbinats=Wohnung)"[8]
  • 1880: "Israelitische Cultusgemeinde, Rabbinerswohnung"[9]
  • 1890: "Isrelitische Kultusgemeinde"[10]
  • 1911: "Israelitische Kultusgemeinde (Kanzlei) Israelitisches Rabbinat"[11]
  • 1926/27: "Israelitische Kultusgemeinde - Kanzlei und Rabbinat"[12]
  • 1935: Rosa Neubürger, Rabbinerswitwe[13]
  • 1938: Das Gebäude blieb in der Reichsprogromnacht noch bestehen und wurde erst im Zuge der Beseitigung aller zerstörter Gebäude des Schulhofs abgerissen.

Frühere Adressen[Bearbeiten]

  • ab 1792 Hausnummer 304
  • ab 1827 Hausnummer 29, I. Bez.
  • ab 1860 Schulhof 5
  • ab 1890 Schulhof 6

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. קהילה‎ Kahal bzw. Kehilla = Gemeinde
  2. Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", Häuserchronik zu Schulhof 6, 1940
  3. Wunschel zitiert hier Salbuch 1700, Seite 122.
  4. Wunschel zitiert aus Salbuch 1723, Seite 172.
  5. Eger, Johann Gottfried: Taschen- und Adreßhandbuch von Fürth im Königreich Bayern, Seite 19
  6. Adressbuch der Stadt Fürth, 1836
  7. Adressbuch der Stadt Fürth, 1850
  8. Adressbuch der Stadt Fürth, 1860, S. 4
  9. Adressbuch der Stadt Fürth, 1880, S. 18
  10. Adressbuch der Stadt Fürth, 1890, S. 37
  11. Adressbuch der Stadt Fürth, 1911, S. 190. II. Teil; neben dem Rabbiner Jakob Imanuel Neubürger ist auch der israel. Kantor Isidor Lübeck wohnungsmäßig vermerkt.
  12. Adressbuch der Stadt Fürth, 1926/27, S. 134. II. Teil; neben dem Rabbinerswitwe Rosa Neubürger, ihrem Sohn Albert Neubürger (der Rechtsanwalt ist und seine Kanzlei in der Schwabacher Straße 7 hatte) ist auch der Kantor u. Lehrer Isidor Lübeck wohnungsmäßig vermerkt.
  13. Adressbuch der Stadt Fürth 1935, Seite 172, II. Teil

Bilder[Bearbeiten]